Osttiroler Schlipfkrapfen

Osttiroler Schlipfkrapfen

Geschrieben von Sabine Hoier, am 25.02.2019.

Passend zu unserem letzten Eintrag „Eine wundervolle Winterwoche in Osttirol“ möchten wir euch heute ein für Osttirol typisches Gericht vorstellen: die Schlipfkrapfen. Die Osttiroler Schlipfkrapfen sind eine regionale Nudelspezialität, die ein wenig den italienischen Ravioli ähneln. Es handelt sich dabei um Teigtaschen, die mit einer durch Gewürze verfeinerten Kartoffelmasse gefüllt und anschließend mit Butter und Schnittlauch serviert werden. Wie man sich schon denken kann, also ein etwas üppigeres Gericht, aber perfekt nach einer anstrengenden Wanderung oder einem Tag im Schnee. Unser Tipp: Wenn ihr selbst einmal in Osttirol unterwegs seid, probiert euch einfach durch die unterschiedlichen Schlipfkrapfen-Gerichte. Sehr viele Hütten bieten ihre eigenen Kreationen an!


Was ihr alles benötigt

Nudelteig:

400g Weizenmehl
200g Roggenmehl
2 Eier
250 ml Wasser
2 EL Öl
Prise Salz

Zutaten für den Nudelteig
Zutaten für den Nudelteig
Zutaten für die Fülle
Zutaten für die Fülle

Fülle:

1kg mehlige Kartoffel
1 Zwiebel
Etwas Butter
Prise Salz
Petersilie
Knoblauch

So gehts’s

Als erstes widmen wir uns dem Nudelteig. Vermische dazu Weizen- und Roggenmehl und geben es gemeinsam mit den beiden Eiern, Wasser, Öl und einer Prise Salz in eine Rührschüssel. Am einfachsten ist es nun, wenn man eine Küchenmaschine zu Hause hat. Lass einfach alle Zutaten durch den Knethacken zu einer gleichmäßigen Masse vermischen. Es sollte sich am Ende eine schöne Kugel in der Rührschüssel bilden. Solltest du keine Küchenmaschine besitzen, dann heißt es kräftig kneten.
Anschließend nimmst du den fertigen Teig einfach aus der Schüssel, wickelst ihn in etwas Frischhaltefolie und lässt ihn etwa 1 Stunde im Kühlschrank rasten.

Alle Zutaten sind bereit zum Vermischen
Alle Zutaten sind bereit zum Vermischen
Fertiger Nudelteig
Fertiger Nudelteig

Während der Nudelteig rastet hast du nun genügend Zeit die Kartoffeln zu kochen bis sie weich sind. Parallel dazu kannst du schon mal die Zwiebel schälen und in kleine Würfel schneiden. Erhitze dann die Butter und schwitze darin die Zwiebelwürfel an bis sie eine schöne Farbe bekommen. Danach stellst du das Ganze für später auf die Seite.

Kartoffel kochen
Kartoffel kochen
Butter schmelzen
Butter schmelzen
Zwiebel anschwitzen
Zwiebel anschwitzen

Sobald die Kartoffeln gekocht und ein wenig ausgekühlt sind, schälst du diese und presst sie mit Hilfe einer Kartoffelpresse in eine Schüssel. Anschließend fügst du die gerösteten Zwiebelwürfel, eine Prise Salz, etwas Petersilie und 1-2 gepresste Knoblauchzehen hinzu. Dann kommt einer der wichtigsten Schritte: die Masse muss abgeschmeckt werden. Sie sollte leicht pikant schmecken und kann je nach Geschmack noch weiter mit Gewürzen (z.B. Kräutersalz, Schnittlauch, …) verfeinert werden.

Kartoffel, geröstete Zwiebel und Petersilie
Kartoffel, geröstete Zwiebel und Petersilie
Kartoffel durch die Kartoffelpresse drücken
Kartoffel durch die Kartoffelpresse drücken
Alle Zutaten in die Schüssel geben
Alle Zutaten in die Schüssel geben
Fertig vermischte Fülle
Fertig vermischte Fülle

Sobald die Fülle fertig ist, bereitest du dir am besten mit Hilfe eines Löffels schon mal einige kleine Kugeln vor, damit es dann beim Einschlagen in den Teig etwas schneller geht.

Kleine Kugeln...
Kleine Kugeln…
...aus der Fülle machen
…aus der Fülle machen

Als nächstes nimmst du den Teig aus dem Kühlschrank und schneidest ein Stück davon ab. Dieses rollst du mit dem Nudelholz etwa 3mm dick aus und legst dann, ein paar Zentimeter vom Rand entfernt, und mit ein wenig Abstand voneinander die ersten Kartoffelmasse-Kugeln in einer Reihe auf. Danach schlägst du den Teig einfach über die Fülle und stichst den Schlipfkrapfen mit einem Ausstecher aus. Achte darauf, dass du recht nahe an der Fülle ausstichst und du nicht zu viel Luft im Krapfen hast. Diese besonderen Ausstecher (ich habe meinen in Innichen in Südtirol gekauft) sind wirklich sehr hilfreich, da sie den Krapfen ausstechen und auch gleichzeitig die offenen Seiten zusammenkleben. Solltest du keinen passenden Ausstecher zu Hause haben, kannst du natürlich auch mit einem Teig- oder Pizzaschneider den Teig halbrund ausschneiden und dann zusammendrücken. Dabei musst du nur gut aufpassen, dass anschließend auch alle offenen Kanten gut verklebt sind, damit die Schlipfkrapfen dann beim Kochen auch ja nicht aufgehen! So gehst du nun weiter vor, bis der gesamte Teig und auch die Fülle aufgebraucht sind. Am Ende solltest du in etwa 60-70 Schlipfkrapfen bekommen.
Da dies ja viel zu viele Schlipfkrapfen für eine Mahlzeit sind, kannst du einfach ein wenig Mehl auf 2-3 Teller geben und diese anschließend mit Krapfen füllen. Lege die Teller dann einfach für etwa eine Stunde in den Tiefkühler, bis die Schlipfkrapfen etwas angefroren sind. Danach kannst du sie ganz leicht in einem Plastiksäckchen einfrieren und hast so nochmals ganz schnell eine Mahlzeit bei der Hand.

Ausgerollter Nudelteig
Ausgerollter Nudelteig
Fülle auf dem Nudelteig auflegen
Fülle auf dem Nudelteig auflegen
Teig einschlagen
Teig einschlagen
Schlipfkrapfen ausstechen
Schlipfkrapfen ausstechen
Fertige Schlipfkrapfen
Fertige Schlipfkrapfen

Setze als nächstes einen großen Topf mit Wasser auf und warte bis dieses kocht. Nachdem du eine Prise Salz ins Wasser gegeben hast, kannst du die Schlipfkrapfen einfach ins Wasser legen. Lass sie dann ca. 10-15 Minuten auf mittlerer Hitze kochen. Parallel dazu kannst du schon mal ein wenig Butter in einem Topf schmelzen. Sobald die Schlipfkrapfen weich sind und an der Wasseroberfläche schwimmen kannst du sie abseihen und gemeinsam mit der flüssigen Butter und etwas Schnittlauch servieren. Manche streuen gerne auch noch ein wenig Parmesan drüber – mein Fall ist das aber nicht unbedingt.

Schlipfkrapfen ins kochende Wasser und Butter schmelzen
Schlipfkrapfen ins kochende Wasser und Butter schmelzen
Fertig gekochte Schlipfkrapfen
Fertig gekochte Schlipfkrapfen

Dann bleibt mir ja jetzt nur noch eines zu sagen:

Guten Appetit und viel Spaß beim Nachkochen!

Wir freuen uns über deinen Kommentar!

Blogheim.at Logo