Eine wundervolle Winterwoche in Osttirol

Eine wundervolle Winterwoche in Osttirol

Geschrieben von Sandro, am 19.02.2019.

Rechtzeitig zum Februarbeginn war auch in Osttirol Schnee angesagt. Nachdem nördlich des Alpenhauptkamms bereits im Jänner ordentliche Schneemengen gefallen waren, war nun endlich der Süden dran. Bereits in der Woche vor unserem Urlaub haben Sabine und ich täglich die Niederschlagsprognose auf Bergfex voller Vorfreude studiert und die Wetterexperten sollten Recht behalten. Denn schon bei unserer Hinfahrt am Freitagabend, dem 1. Februar, regnete es beinahe die gesamte Strecke, erst kurz nach Lienz, in Leisach, wurde aus dem Regen endlich Schnee.


Samstag & Sonntag: Schneeschaufeln

Als wir Samstag morgens die elektrischen Rollläden hinauffahren wollten, passierte erstmals nichts, denn es hatte die ganze Nacht von Freitag auf Samstag durchgeschneit und so begannen wir unseren Urlaub gleich mal mit einem Stromausfall. Dieser wurde durch den sehr nassen Schnee verursacht und dauerte dann bis zu Mittag, weshalb wir sowohl auf Kaffee und Tee zum Frühstück als auch auf die Heizung verzichten mussten. Am Nachmittag hat der Schneefall dann etwas nachgelassen und wir konnten in Ruhe die Einfahrt und die Terrasse ausschaufeln. Am Abend hat es dann wieder zu schneien begonnen und so ist über Nacht wieder ordentlich Schnee dazu gekommen. Bis zum Sonntag ist so insgesamt etwa 1 Meter Neuschnee gefallen. Nach dem Schaufeln am Boden, ging es für mich auf das Garagendach, da die Satellitenschüssel eingeschneit war und freigeschaufelt werden musste. Da mir der Rückweg durch den hohen Schnee zu anstrengend war, habe ich mich kurzerhand für den einfacheren und direkter Weg entschieden und bin von der Gartenlaube in den Schneehaufen darunter gehüpft.

Endlich Schnee
Endlich Schnee
Das Vogelhaus versinkt im Schnee
Das Vogelhaus versinkt im Schnee

Montag: Schifahren in Südtirol

Montags waren die Schneewolken dann verflogen und bei Kaiserwetter und fetzblauem Himmel ging es über die Grenze nach Südtirol, wo wir uns einen traumhaften Tag im Skigebiet Drei Zinnen machten. Durch den vielen Schneefall hatte sich die Landschaft in ein fast schon kitschiges Winterwonderland verwandelt: dick eingeschneite Bäume – auch endlich neben der Piste – und die Sextener Dolomiten im Hintergrund. Wir hatten einen wundervollen Skitag in Südtirol, sammelten brav Pistenkilometer und genossen die Sonnenstrahlen beim Mittagessen auf der Terrasse des Helm Restaurants.

Mit dem 6er Sessellift "Mittelstation" auf dem Weg nach oben
Mit dem 6er Sessellift „Mittelstation“ auf dem Weg nach oben
Blick auf die Sextener Dolomiten
Blick auf die Sextener Dolomiten
Blick über das Pustertal in Richtung Innichen/Toblach
Blick über das Pustertal in Richtung Innichen/Toblach

Dienstag: Schifahren in Sillian

Montagabend machten wir noch einen kurzen Abstecher nach Lienz, um für Sabine einen Freerideski für Ihr ersten Tiefschnee-Fahrversuche auszuleihen. Am Dienstag in der Früh ging es dann bei Traumwetter ins Skigebiet Hochpustertal in Sillian. Zur Verstärkung haben wir gleich meinen Vater Bernd und meinen Bruder Fabio mitgenommen. Die ersten Versuche von Sabine waren zwar etwas holprig, wurde dann aber von mal zu mal besser. Da die Lawinensituation aber doch noch etwas kritisch war, konnten wir die steileren Hänge leider nicht befahren. So wechselte Sabine zu Mittag wieder auf ihre Alpinski und wir waren von da an wieder mehr auf den Pisten unterwegs, wobei Ausflüge in den Powder am Pistenrand natürlich nicht fehlen durften. Zur Stärkung gab es ein Mittagessen im Bergrestaurant Gadein.

Blick ins winterliche Villgratental
Blick ins winterliche Villgratental
Foto von der Bergstation 6er Sessellift
Foto von der Bergstation 6er Sessellift
https://www.instagram.com/p/BtgRSo-CeED

Mittwoch: Skitour beim Pragser Wildsee

Bereits am Dienstagabend begannen Fabio, Bernd und ich mit der Planung unserer Ski- bzw. für mich Splitboardtour in den Südtiroler Dolomiten. Die Entscheidung fiel dann auf den Dürrenstein. Am Mittwochmorgen trafen wir uns in Abfaltersbach mit unserem Freund Sepp und starteten dann gemeinsam mit dem Auto Richtung Plätzwiese. Kurz vor dem Ziel wurden wir dann aber leider durch eine Straßensperre aufgehalten, weshalb wir kurzfristig umplanen und ein neues Ziel finden mussten. Fabio schlug schließlich den Großen Jaufen vor und um dorthin zu gelangen fuhren wir zum Pragser Wildsee. Die Tour starteten wir quer über den gefrorenen See. Vom hinteren Seeufer aus ging es dann bergauf, wobei noch hinzukam, dass wir den gesamten Weg spuren mussten, was nicht nur Kraft sondern auch viel Zeit kostete. Nach einem etwas flacheren Teil ging es dann über eine etwa 30 Grad steile Rinne hinauf. Oben angekommen, wartete eine etwa 50 Meter lange Zwischenabfahrt auf uns, bevor es danach wieder weiter hinauf in einen Kessel ging. Hier oben warteten rundherum nur Berge, Schnee und unberührte Natur auf uns.

Der gefrorene und schneebedeckte Pragser Wildsee
Der gefrorene und schneebedeckte Pragser Wildsee
Blick von oben auf den See
Blick von oben auf den See
Fabio und ich beim Aufstieg
Fabio und ich beim Aufstieg
Anstrengender Aufstieg in der Rinne
Anstrengender Aufstieg in der Rinne

Leider mussten wir uns hier zum Umkehren entscheiden, da sich der Gipfel und eine eventuelle Abfahrt über die „Stadeltorlahne“ nicht ausgegangen wären. Für die Abfahrt bis zum Joch, kurz vor der Rinne, beschlossen wir uns in zwei Gruppen zu teilen. Fabio und ich wollten die 50 Meter, die wir zuerst hinuntergefahren sind nicht wieder hinaufgehen und wählten daher eine andere Route als Bernd und Sepp. Fabio und ich gingen noch ein Stück weiter in Richtung des Südhangs hinauf und nachdem wir uns dort umgezogen, unsere Felle heruntergenommen und uns für die Abfahrt bereit gemacht hatten, versuchten wir möglichst hoch in Richtung Wald und der Aufstiegsspur zu kommen. Leider erwiesen sich dabei die Latschen und danach auch der Wald als doch recht schwierig zu meistern und so musste ich einige mal das Splitboard ausziehen, um mich aus dem tiefen Schnee zu befreien. Kurz vor der Rinne stießen wir dann auch wieder zu Bernd und Sepp, fuhren von dort anschließend bis zum See hinunter und überquerten diesen, um zu unserem Auto zu gelangen. Leider war die Abfahrt nicht ganz so toll, wie ich es mir erwartet hatte, jedoch machte das Panorama einiges Wett und entschädigte dafür.

Am späten Nachmittag fuhren Sabine und ich zum Ausklang des Tages noch nach Tassenbach zum Stausee, um einen gemütlichen Spaziergang rund um den gefrorenen See durch die verschneite Winterlandschaft zu machen.

Spaziergang um den Speichersee
Spaziergang um den Speichersee
Walking in a Winterwonderland
Walking in a Winterwonderland
Lienzer Dolomiten im Abendrot
Lienzer Dolomiten im Abendrot

Donnerstag: Rodeln auf der Dolomitenhütte

Für Donnerstag Abend hatten wir uns etwas ganz besonderes überlegt: Rodeln von der Dolomitenhütte. Zuerst hieß es aber am Nachmittag noch die Familienrodel „auszugraben“ und fit zu machen. Dazu schliffen wir zuerst einmal den Rost von den Kufen und tropften anschließend noch etwas Skiwachs darauf, was sich abends als eine sehr gute Entscheidung herausstellen sollte. Um ca. 18.00 Uhr machten wir uns auf den Weg nach Tristach bei Lienz, wo wir parkten, und dann vom Kreithof, im Schein der Stirnlampe, die 568 Höhenmeter über den Rodelweg hinauf bis zur Dolomitenhütte auf 1.616 Metern. Dort angekommen, parkten wir unsere Rodel vor der Tür und versuchten anschließend in der Hütte noch einen Platz zu bekommen. Dies erwies sind anfangs als ziemlich schwierig, da sehr viel los war, weshalb wir anfangs nur an der Bar einen Platz bekamen. Nach etwa 15 Minuten wurde dann aber ein Tisch frei und so konnten wir gemeinsam eine Brettljause und als Dessert einen Kaiserschmarren genießen.

Endlich bei der Dolomitenhütte angekommen
Endlich bei der Dolomitenhütte angekommen
Als Stärkung eine Brettljause ...
Als Stärkung eine Brettljause …
... und als Dessert ein leckerer Kaiserschmarrn
… und als Dessert ein leckerer Kaiserschmarrn

Da der der obere Teil der Rodelbahn parallel auch von den  Hüttentaxis genutzt wird, gibt es vorgegebene Rodelzeiten (12:00-12:45 Uhr, 15:15-17:45 Uhr, 21:15-21:45 Uhr und 22:45-24:00 Uhr), damit es sicher keinen Gegenverkehr gibt und es zu keinen Kollisionen kommen kann. Nach unserem ausgiebigen Abendessen schafften wir es gerade noch das Fenster zwischen 21:15 und 21:45 Uhr zu nutzen. Vor dem Starten machten wir natürlich noch schnell ein paar Fotos und dann ging es auch schon los. Gemeinsam, Sabine vorne, ich dahinter, ging es mit unserer super getunten Rodel in rasantem Tempo die insgesamt 957 Höhenmeter und 7,4 Kilometer lange Strecke hinunter. Leider ging die etwa 40-minütige Fahrt, bei der sehr viel gelacht wurde und, die wir sehr genossen, wie im Flug vorbei.

Sabine ist bereit für die rasante Abfahrt
Sabine ist bereit für die rasante Abfahrt

Freitag: Skifahren in Südtirol

Am Freitag fuhren wir in der Früh noch einmal nach Vierschach und hatten einen zweiten tollen Skitag im Skigebiet Drei Zinnen in Südtirol. Die Pisten waren nun, einige Tage nach dem Neuschnee, etwas härter und griffiger, was vor allem Sabine sehr gefallen hat. So konnten wir wieder bei strahlendem Sonnenschein ordentlich Pistenkilometer sammeln, und sowohl das traumhafte Panorama als auch die perfekten Pistenverhältnisse genießen. Das Mittagessen haben wir uns wie immer in der Sonne auf der Terrasse des Bergrestaurants Helm schmecken lassen. Anschließend ließen wir den Skitag noch mit ein paar schnellen Abfahrten ausklingen.

Die Sextener Dolomiten, nicht nur beim Skifahren und Snowboarden, ...
Die Sextener Dolomiten, nicht nur beim Skifahren und Snowboarden, …
... sondern auch beim Mittagessen auf der Terrasse ein imposanter Anblick
… sondern auch beim Mittagessen auf der Terrasse ein imposanter Anblick

Samstag & Sonntag

Das Wochenende ließen wir dann noch gemütlich in Mittewald ausklingen. Am Samstag machten wir einen gemütlichen Spaziergang durch den Schnee und am Sonntag zum Abschluss noch einen Abstecher an die österreichisch-italienische Grenze, um noch eine Pizza in der Pizzeria Tempele vor dem nach Hause Fahren zu genießen.

Beim Schitag in Sillian und der Schitour am Pragser Wildsee sind Fotos von Fabio & Bernhard Kollreider dabei.

Wir freuen uns über deinen Kommentar!

Blogheim.at Logo