Wochenend-Trip nach Hamburg
Geschrieben von Sabine Hoier, am 24.01.2019.
Dieses Jahr hab ich ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk bekommen - ein gemeinsames Wochenende in Hamburg. Auch der Termin stand schon fest, 12.-14.01.2019. Da wir die kurze Zeit in der Hansestadt möglichst effektiv nutzen wollten, haben wir die zwei Tage bereits im Vorhinein durchgeplant.
Freitag Abend nach der Arbeit ging es dann auch schon los. Gegen 18.00 Uhr machten wir uns mit der Schnellbahn auf zum Flughafen und nach einem schnellen Abendessen dort, ging unser Flug um 20.45 mit der OS167 von Wien nach Hamburg, wo wir pünktlich um 22.20 landeten. Da wir uns die Hamburg-Card schon vorab besorgt hatten und bei dieser die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel inklusive ist, mussten wir uns keine Gedanken um Fahrkarten machen. So konnten wir direkt am Flughafen in die S1 einsteigen und bis zum Hauptbahnhof fahren – dies dauerte nur etwa 30 Minuten. In der Nähe des Bahnhofes, der sich im Stadtteil St. Georg und sehr zentral befindet, sind sehr viele Hotels. Deshalb hatten auch wir uns für das nur wenige Minuten vom Hauptbahnhof entfernte Arcotel Rubin, ein 4*S Hotel, das wir sehr günstig über booking.com gebucht hatten, entschieden. Da es nach unserer Ankunft doch schon ziemlich spät war und wir sehr viel Programm für den nächsten Tag hatten, gingen wir dann gleich ins Bett.
Samstag
Am nächsten Morgen machten wir uns gegen 9.15 bereits auf den Weg. Zu Fuß starteten wir in Richtung Mönckebergstraße, einer der beliebtesten Einkaufsstraßen der Stadt. Da es aber doch noch etwas früh war und die Geschäfte auch noch geschlossen hatten, gönnten wir uns erstmal einen Kaffee bei Starbucks.
Direkt an der Einkaufsmeile befindet sich auch die älteste Kirche Hamburgs, St. Petri.
Leider meinte es das Wetter dann nicht mehr ganz so gut mit uns und der für Hamburg typische Nieselregen, der uns die ganzen zwei Tage begleiten sollte, setzte ein. Nichtsdestotrotz ließen wir uns vom Wetter nicht aufhalten und spazierten in Richtung Alster und Jungfernstieg. Dort erwarteten uns die Alsterakaden am Alsterfleet, die uns ein klein wenig an Venedig erinnerten – Brücken, Bogengänge mit Blick aufs Wasser und vornehme Geschäfte.
Auf der anderen Seite der Brücke befindet sich die Binnenalter mit dem Jungfernstieg, eine der vornehmsten Adressen der Stadt. Von hier legen die die Alsterschiffe zu Fahrten über die Kanäle, Fleete und die Binnenalster ab. Im Sommer laden die Treppe hinunter zur Alster und die Cafés hier sicherlich zu einer Pause ein, wir hatten es dank Wind und ein wenig Regen jedoch nicht so gemütlich.
Also ging es für uns weiter zur großen Bleiche, einer beliebten Einkaufsstraße und der größten Ansammlung von Einkaufsgalerien in Europa. Besonders die Häuser, die hier im Stil eines Hanse-Viertels erbaut sind, wie zum Beispiel die Alte Post, haben uns hier sehr gut gefallen.
Anschließend spazierten wir zum Rathausmarkt, auf dem sich das im Rennaissance-Stil errichtete, beeindruckende Rathaus befindet. Wir machten ein paar Fotos vom Markt aus und sahen uns dann auch noch die sehr schöne Eingangshalle an.
Als nächstes führte uns unser Weg ins mittelalterliche Zentrum der Hansestadt, zur Trost- und zur Nikolaibrücke. Die Trostbrücke verbindet seit dem 13. Jahrhundert die zwei Stadtkerne der Altstadt und der Neustadt miteinander.
Gleich neben der Trostbrücke befand sich dann auch gleich unser nächstes Ziel, der St. Nikolai Kirchturm. Der rußgeschwärzte, 147 m hohe Kirchturm ist der dritthöchste Deutschlands. Er stellt ein Mahnmal gegen den Krieg dar und dient als Gedenkstätte, da er dem Bombenhagel zwischen 1943 und 1944 als einziger widerstanden hatte, während der restliche Teil der Kirche komplett zerstört wurde. Heute kann man mit einem gläsernen Panoramalift auf die Besucherplattform in 76 m Höhe hinauffahren und die Aussicht von oben genießen. Über dem ursprünglichen Kirchentor wurden 51 neue Bronzeglocken aufgehängt, die zu jeder Viertelstunde schöne Melodien spielen. Unter der Kirche befindet sich heute auch noch ein Dokumentations- und Ausstellungszentrum, das über die Situation der Hamburger während des 2. Weltkrieges berichtet. Der Zutritt zu dieser Ausstellung war auch gleich im Ticketpreis für die Liftauffahrt enthalten (zusätzlich gab es noch einen Rabatt mit der Hamburg-Card). Wir besuchten zuerst die Aussichtsplattform, auf der es doch relativ windig und kalt war und anschließend die Ausstellung, um uns ein wenig aufzuwärmen.
Danach spazierten wir vorbei an der St. Katharienkirche in Richtung Nikolaifleet und zur Deichstraße. Diese Gasse ist eine Besonderheit der Stadt, nämlich das einzige Ensemble althamburgischer Kaufmannsbauweise aus dem 17. bis 19. Jahrhundert , das erhalten geblieben ist.
Als nächster Punkt stand die St. Michaelis Kirche auf unserem Programm. Wir spazierten also in etwas stärker werdendem Regen in westliche Richtung und erreichten nach etwas 10 Minuten eines der Wahrzeichen der Hansestadt, die Hauptkirche „Michel“. Diese gilt als die schönste Barockkirche Norddeutschlands. Wir bewunderten hier den Innenraum der Kirche und die eindrucksvolle Orgel, wobei wir auch Zeit hatten wieder ein bisschen trockener zu werden, verzichteten aber darauf hier die Aussichtsplattform in 82,5 m Höhe des 132 m hohen Kirchturms zu besteigen, da die Aussicht ohnehin gerade nicht die Beste war. Bei schönem Wetter soll man von hier oben einen tollen Ausblick auf die Elbe und die Hafenanlagen haben.
Da wir ja nun doch schon einige Zeit unterwegs waren, machte sich schön langsam auch der Hunger bemerkbar. Am Vormittag, als wir die Trostbrücke besichtigt hatten, war uns ein nettes Burger-Lokal im alten Rathaus aufgefallen, das Hans im Glück Burgergrill. Zu diesem wollten wir nun wieder zurück und dort eine kleine Pause einlegen. Nach ca. 10 Minuten hatten wir es auch schon geschafft und wir konnten es uns im Trockenen und Warmen gemütlich machen. Wir entschieden uns für ein Mittagsmenü bestehend aus einem Burger nach Wahl, einer Beilage, einem Getränk und einem Kaffee. Das ganze Menü war ausgesprochen gut und auch die Preise waren sehr fair.
Mit vollem Magen und einigermaßen trocken und aufgewärmt machten wir uns dann wieder auf den Weg. Wir spazierten zur S-Bahn Station Stadthausbrücke, die nicht weit entfernt war und fuhren bis zur Reeperbahn, der „sündigsten“ Vergnügungsmeile Deutschlands. Heute erinnert nur noch der Name an die Reepschläger, also die Seilmacher, die früher hier am Hafen arbeiteten. Einst verrufen, ist der Hamburger Kiez heute eine sichere Straße und Partymeile.
Dort angekommen drehten wir eine Runde auf dem Spielbudenplatz, der noch heute an die Verkaufs- und Amüsierbuden erinnert, die schon im 19. Jahrhundert die Hamburger nach St. Pauli lockten – mit der bekannten Polizeistation Davidwache und dem Operettenhaus, in dem gerade noch das Musical Ghost – Nachrichten von Sam lief. Ab März wird hier dann das neue Tina Turner Musical zu sehen sein. Natürlich durfte auch ein Besuch in einem St. Pauli Shop nicht fehlen!
Unser letzter Programmpunkt für diesen Nachmittag war noch ein kleiner Abstecher zur „Großen Freiheit“, der ersten Adresse, wenn es um das Nachtleben geht: Sex-Shows, Discotheken und Clubs reihen sich hier aneinander. Eine der wohl bekanntesten Bars ist die der Travestiekünstlerin Olivia Jones in der Großen Freiheit Nr. 36. Aber auch die Beatles starteten in den Musik-Clubs der Großen Freiheit ihre Weltkarriere.
Da wir ja für den Abend noch einen Musicalbesuch geplant hatten, ging es anschließend direkt zurück zum Hotel. Hier standen eine kurze Pause und etwas Erholung für die Beine am Programm.
Um 18.30 Uhr mussten wir uns dann aber schon wieder auf den Weg machen. Wir nahmen vom Hauptbahnhof direkt die U-Bahn zu den Landungsbrücken, von wo aus die Schiffe zu den beiden Theatern „Stage Theater im Hafen“, wo seit Jahren König der Löwen gespielt wird, und „Stage Theater an der Elbe“, in dem bis zum Sommer das Disney Musical Mary Poppins läuft, übersetzen. Die Shuttle-Schiffe fahren in sehr kurzen Intervallen und bringen so alle Musicalbesucher in kurzer Zeit direkt zu den Theatern. Für uns war es eine sehr nette Erfahrung, zur Abwechslung mal mit dem Schiff zum Theater zu fahren.
Pünktlich um 19.30 Uhr ging die fast zweieinhalbstündige Vorstellung von Mary Poppins, unterbrochen von einer Pause, dann auch schon los.
Unserer Meinung nach war das Musical sehr gut gemacht und gelungen. Wir können es nur jedem, der nach Hamburg kommt, weiterempfehlen.
Nach einem kurzen Geplauder mit einem lieben Freund und Musicaldarsteller während der Bootsfahrt zurück zu den Landungsbrücken, ging es dann auf direktem Weg wieder zum Hauptbahnhof. Dort gönnten wir uns noch eine Currywurst (welche nicht ganz so gut war, wie in Berlin), bevor wir müde von dem doch anstrengenden Tag in unsere Betten fielen.
Sonntag
Auch der nächste Tag startete wieder ziemlich früh für uns. Wir hatten uns schon vorab Tickets für das Miniatur Wunderland in der Speicherstadt online gekauft und unser Einlass-Zeitfenster war schon zwischen 9.00 und 10.00 Uhr, da die restlichen Zeiten schon alle ausverkauft waren.
Nachdem wir unsere Koffer an der Rezeption deponiert hatten, starteten wir um ca. 9.00 Uhr los. Unser Frühstück holten wir uns unterwegs bei Dunkin Donuts und fuhren dann mit der U-Bahn direkt vom Hauptbahnhof zur Station Bauwall. Von dort waren es nur noch wenige Gehminuten bis zum Miniatur Wunderland, der größten Modelleisenbahnanlage weltweit. Im Miniaturformat 1:87 werden hier unterschiedlichste Orte der ganzen Welt nachgebaut. Auf einer Fläche von fast 1.500 m² fahren 1.040 Züge auf 15.400 m Gleisen zwischen 4.340 Gebäuden aufeinander abgestimmt durch die unterschiedlichsten Regionen. Und natürlich wird es dabei nicht belassen, sondern fleißig weitergebaut.
Eine ganz besondere Attraktion ist der Nachbau eines Flughafens. Hier herrscht den ganzen Tag über reger Flugverkehr.
Eine weitere Besonderheit ist das Nachstellen des Tag-Nacht-Zyklus durch regelmäßiges Verdunkeln der Lichter. Bei Nacht gibt es sogar die Möglichkeit, dass ein Gewitter über den Bergen aufzieht oder man die Bergfeuer im Miniatursüdtirol bewundern kann.
Nach unserem Besuch im Miniatur Wunderland haben wir uns die Speicherstadt noch etwas genauer angesehen. Sie ist eine der eindrucksvollsten Denkmal-Landschaften und besteht aus 17 sieben- bis achtstöckigen Speicherhäusern mit einer Gesamtfläche von rund 330.000 m², was sie zum größten zusammenhängende Lagerhauskomplex der Welt machte. Auf dem Areal, das von Fleeten durchzogen ist, lagerten Teppiche, Kaffee und Gewürze.
Wir spazierten durch die Speicherstadt in Richtung der Elbphilharmonie, die 2017, sieben Jahre später als ursprünglich geplant, am südlichsten Ende, an der Spitze des Sandtorhafens, eröffnet wurde. Als neues Wahrzeichen von Hamburg thront die Elbphilharmonie mit ihren insgesamt 1.100 Glaselemente, wobei keines wie das andere geformt ist und ein Gewicht von über einer Tonne hat, weithin sichtbar in der Hafen City.
Der letzte Punkt den wir auf unserer ToDo-Liste noch hatten, war eine Hafenrundfahrt. Wir hatten natürlich auf etwas besseres Wetter gehofft, da es leider schon wieder zu regnen begonnen hatte, aber nichtsdestotrotz ließen wir uns nicht von unserem Plan abhalten. Also machten wir uns im Regen und mit Gegenwind auf den Weg, am Wasser entlang, in Richtung der Landungsbrücken, von wo aus die Schiffe der Hafenrundfahrten starteten. Nach einem ca. 10-minütigen Spaziergang kamen wir komplett durchnässt und durchgefroren bei unserem Schiff an, in dem wir uns zum Glück gleich etwas aufwärmen konnten. Nach nur wenigen Minuten startete dann auch schon unsere Große Hafenrundfahrt, die eine Stunde dauern sollte, mit den Barkassen Meyer. Auch hier bekamen wir wieder eine Vergünstigung durch die Hamburg-Card.
Als erstes ging es mit dem Schiff durch die Speicherstadt und vorbei an der Elbphilharmonie.
Als nächstes fuhren wir in Richtung des großen Containerhafens, für den die Stadt Hamburg berühmt ist. Wir fuhren sowohl an den großen Containerschiffen, die darauf warteten beladen zu werden, als auch an den Schiffdocks, in denen Schiffe gewartet wurden, vorbei.
Natürlich werden auch neue Schiffe in den Werften im Hamburger Hafen gebaut. Wie zum Beispiel diese drei Kriegsschiffe für die Deutsche Marine, die 2021 in Dienst gestellt werden sollen.
Nach unserer Tour durch den Hafen gönnten wir uns in einem kleinen Restaurant direkt an den Landungsbrücken ein verspätetes Mittagessen.
Da wir anschließend noch ein wenig Zeit hatten, spazierten wir durch den Alten Elbtunnel oder auch St. Pauli Tunnel genannt, unter der Elbe hindurch nach Steinwerder. Ursprünglich war der Tunnel gebaut worden, um den Fährverkehr über die Elbe zu entlasten. Die Autos wurden dazu einzeln in Fahrstühlen in den relativ schmalen Tunnel hinabgelassen. Heute dient der Tunnel hauptsächlich Fußgängern, die die 23 m unter dem Straßenniveau liegenden Röhren nutzen, um den Aussichtspunkt auf der Steinwerder-Seite zu besuchen. Von hier aus hatten auch wir einen schönen Ausblick auf die Landungsbrücken und die HafenCity.
Wieder zurück auf der St. Pauli-Seite genossen wir noch ein letztes Mal den Ausblick auf die Landungsbrücken, die beiden Stage Theater und den Hafen.
Dann mussten wir uns auch schon wieder auf den Weg zurück zu unserem Hotel machen, um unsere Koffer abzuholen. Anschließend fuhren wir wieder direkt vom Hauptbahnhof mit der S1 bis zum Flughafen, von wo um 19.50 unser Flug zurück nach Wien startete. Pilot auf unserem Heimflug war der ehemalige Schispringer und ORF Experte Armin Kogler.
Uns hat das Wochenende in der Hansestadt Hamburg sehr gut gefallen. Auch, wenn das Wetter nicht immer ganz mitgespielt hat, hatten wir eine sehr schöne und aufregende Zeit hier im Norden Deutschlands.
Wir werden auf jeden Fall wiederkommen und können jedem nur empfehlen sich selbst ein Bild von der Stadt zu machen.
Unser Wochenende auf Sygic Travel
Ihr wollt auch nach Hamburg reisen? Als kleine Planungshilfe könnt ihr unseren Reiseverlauf hier ansehen:
https://go.sygic.com/travel/trip?id=5c228d37eb1fe